Auszug aus dem Informationsheft des BUND Rotenburg:
Stechen Wildbienen eigentlich?
- Jeder von uns hat schon unangenehme Erfahrungen mit Wespen oder Honigbienen gemacht.Manche Menschen sind auch gegen die Stiche allergisch.
- Theoretisch können auch Wilbienen stechen, denn Sie gehören zu den Stechimmen.
Sie sind aber sehr friedfertig,verteidigen maximal Ihre Nester und stechen allenfalls, wenn man sie ungeschickt drücken würde.
Bei vielen Arten ist der Stachel so weich ausgebildet, das er nichtmal die menschliche Haut durchdringen kann.
Ungeeignete Materialien:
- Stroh
- Heu
- Kiefern/Fichtenzapfen
- Holzschnitzel
- Lochsteine
- Gasbetonsteine
- Aststücke
- So bieten z.B Heu und Stroh Unterschlupf für Ohrwürmer ("Ohrenkneifer") .Diese Insekten sind zwar ebenfalls sehr nützlich, sollten aber Ihre eigene Behausung haben, denn Sie sind ALLESFRESSER.Es macht daher keinen Sinn, sie gleich neben den Röhren anzulocken,in denen Wildbienen Pollen und Nektar für Ihren Nachwuchs eingetragen haben.
Lochsteine sind nur geeignet zur Aufnahme von Schilfhalmen oder Bambusröhren.
- Welcher Standort sollte die Nisthilfe haben?
- Möglichst trockener und warmer Standort, z.B an einer Hauswand. Freistehend ist natürlich ebenfalls möglich,achten Sie aber bitte darauf, das es möglichst windgeschützt aufgebaut wird.
- Mehrere Stunden Sonne am Tag, also Ausrichtung von Südost bis Südwest.
- Insektenhilfen in Konservendosen beispielsweise, sollten ebenfalls wettergeschützt aufgehangen werden.Zudem sollten diese fest installiert werden.Sollten die Dosen bei Wind wackeln ,oder hin und her schwingen,werden diese von den Wildbienen NICHT angenommen!Unsere Dosen haben zwar einen Haken, aber dieser ist nur zum besseren Befestigen gedacht.
- Bei Konservendosen bitte darauf achten, das diese nicht dauerhaft in der prallen Sonne sind.Die Brut würde sonst durch die Hitze verenden.
vor Regen schützen !!!
- Müssen die Röhren gereinigt werden?
- Nisthilfen müssen nicht gereinigt werden. Die aus Lehm oder anderen Materialien hergestellten Nestverschlüsse der Wildbienen dienen dem Schutz der Nachkommen in den Niströhren.
- Wünschenswert ist es, das Angebot an Nistmöglichkeiten jährlich zu verrgrößern.Wenn aber Platzmangel herrscht,reinigen einige Arten alte Röhren.
Grundsätzlich können Röhren JAHRELANG genutzt werden.Wenn einmal benutze Röhren jahrelang nicht wieder verwendet werden,knn man Sie ggf.mit einem Pfeifenreiniger o.ä säubern.
Welches Holz ist geeignet?
- Das Holz muss trocken sein.Auf jeden Fall unbehandeltes Hartholz verwenden.
- Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer sind nicht geeignet.Die Bruthöhlen quellen bei Feuchtigkeit auf.Außerdem können die Flügel der Tiere durch Fasern verletzt oder durch austretenden Harz verklebt werden.
- KEIN Leimholz verwenden!
- Holzklötze gibt es bei Zimmereien,häufig kostenlos als Restholz.
- In Betracht kommen gut durchgetrocknete Buche,Esche oder Erle.
- Bei Eichenholz KANN wegen der Gerbsäure die Brut geschädigt werden-Eine gesunde Mischung machts!
Wie wird gebohrt?
- Grundsätzlich zur Maserung, bedeutet:Von der Borke her!
- Löcher mit 2-9 mm Durchmesser bohren,schwerpunktmässig 3-6 mm.
- Abstand zwischen den Löchern ca. das 2,5 bis 3 -fache das Bohrerdurchmessers.
- Die Niströhren sollten mindestens 10 cm lang sein für eine natürliche Verteilung der Geschlechter.
- Die Rückwand muss immer geschlossen sein!
- Die Ränder der Bohrlöcher dürfen nicht ausgefranst sein,sonst werden die empfindlichen Flügel der Wildbienen beschädigt.Ein guter Holzbohrer sorgt für glatte Wände,nach der Bohrung gegebenfalls mit Schleifpapier nacharbeiten.
- Das Bohrmehl sollte ausgeklopft oder mit dünnen Pfeifenreinigern entfernt werden.
- Weitere Informationen können Sie sich in der obigen Broschüre KOSTENLOS herunterladen.